Echo-Online, 15.4.2018:
„Inspiriert zu diesem neuen Programm, das sie am Samstag bei den Kammerkonzerten Darmstadt im Jagdschloss Kranichstein vorstellten, wurden die Musiker durch das Projekt „Eight Seasons“ von Gidon Kremer, das ebenfalls einen Dialog zwischen beiden Komponisten herstellt. Doch „The Twiolins“ gingen noch einen Schritt weiter, indem sie Vivaldi und Piazzolla Satz für Satz aufeinandertreffen ließen.
Das schien mit Blick auf die Gesamtdramaturgie des Vivaldi-Zyklus nicht ohne Risiko. Doch die Sensibilität, mit der das Duo bei der Stückauswahl vorgegangen war, sorgte dafür, dass Piazzollas Tangos nicht als exotische Fremdkörper erschienen, sondern die Stimmung der barocken Sätze vertieften.
Glänzend gelungen waren auch die Bearbeitungen der Orchesterwerke für zwei Violinen oder für Violine und Bratsche aus der Feder Christoph Dinglers. Mühelos ersetzten beide Streichinstrumente den Orchesterklang. Das Duo entfaltete ein sattes, überaus farbenreiches Klangspektrum, das beiden Musikern auch große individuelle Entfaltungsmöglichkeiten bot. Ein Genuss, wie Marie Luise Dinglers leuchtkräftige Kantilene über den komplexen Pizzicato-Akkorden schwebte, die ihr Bruder seinem Instrument entlockte.
Leidenschaft pochte nicht nur in Piazzollas Tangos, sondern auch in Vivaldis „Jahreszeiten“, die in der Interpretation des Duos selbst im zartesten Piano von musikalischer Passion durchglüht schienen. Gleichzeitig betonten Dinglers Arrangements die kompositorische Vielschichtigkeit in Piazzollas Werken, die es mit der des Barockmeisters auf ihre Weise mühelos aufnehmen konnten. Eine mit großem Beifall bedachte Begegnung.“
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